“Ein Revisor kommt in unsere Stadt!”
Mit diesen berühmt gewordenen Zeilen gibt Nikolai Gogol der Dramatik seiner bissigen Satire “Der Revisor” den Anstoß, die sich zu einer der brillantesten Verwechslungskomödien der Weltliteratur weiterspinnt. Gogol porträtiert schonungslos Eitelkeit und Opportunismus der Führungseliten einer Kleinstadt, die sich angesichts der Präsenz höherer Autorität von ihrer “besten Seite” zeigen, ansonsten jedoch Argwohn, Selbstsucht und Gehässigkeit an den Tag legen.Nach Verkündigung der Nachricht wird ausgehend von den hektischen Anweisungen eines in Bedrängnis gebrachten Bürgermeisters so gleich geprobt, den Anschein eines gut funktionierenden Stadthaushalts zu wahren. Zufälligerweise ist zur gleichen Zeit der durchreisende Chlestakow und sein Diener Ossip in einem der Gasthäuser abgestiegen. Der charmante Fremde wird sogleich für den angekündigten Finanzprüfer gehalten. Mit Hilfe von Schmeicheleien und Geld versucht man seine Gunst zu erwerben, während dabei die anderen Funktionäre denunziert und verleumdet werden. Dieses Wetteifern kommt Chlestakow gerade Recht, da er in Wahrheit nicht einmal seine Rechnungen beim Wirten begleichen kann.
Gogols Komödie hat an Wert und Aktualität nichts eingebüßt und bleibt ein zeitloser Spiegel unserer Gesellschaft. Peter Lotschaks neue und gekürzte Version besticht durch eine klare und einfach gehaltene Sprache, die es vermag, die Essenz der Komödie stets pointensicher zu entfalten.