Das gab's nur einmal
Berlin 1928: Die Atmosphäre ist gespannt, Krisen in Politik und Wirtschaft. Die Zeichen für die Zukunft stehen auf Sturm. Trotzdem: Berlin erlebt die "Tollen Zwanziger". Zu keiner Zeit gab es für das Publikum so viel Abwechslung, so viel Unterhaltung, so viel moderne Kunst wie damals. Die Theater und Varietés waren voll. Die Intelligenz saß im "Romanischen Café". An den Tischen der Künstlerlokale überwog das geistreich-zynische Witzeln über den fetten Göring, den hinkenden Dr. Goebbels und über den immer dreister auftretenden "Anstreicher" aus Österreich. Die tatsächliche Gefahr aber war nur von wenigen richtig eingeschätzt worden. Nur wenige nahmen die braune Gefahr wahr, die den Himmel über Deutschland langsam verdüsterte. Und diejenigen, die mit Witz und Ironie reagierten, standen schnell auf irgendwelchen schwarzen Listen. In erster Linie Schauspieler, Komponisten, Schriftsteller und Maler. Was sie verbindet, ist eine große Lust am Leben und eine beißende Kritik an den politischen  Zuständen. Aus dieser Reibung entstehen herrliche Texte, Lieder und Chansons, komponiert und getextet von Friedrich Holländer, Norbert Glanzberg, Werner Richard Heymann, Mischa Spoliansky, Paul Lincke und vielen anderen. Hatte die Antikunst der großen DADA noch in den Zwanzigern für Wirbel und Gelächter gesorgt, so werden die Werke ihrer vertriebenen Schöpfer leiser - nicht weniger witzig - aber doch nachdenklicher und ihr Wahrheitsanspruch zieht auch uns Zuhörer von heute in ihren Bann. Stoff für mehr als nur eine Revue der zwanziger, dreißiger, ja auch vierziger Jahre. Dem ernsten Chanson folgt der Gassenhauer, süßliche Operettenseligkeit und scheinbar naive Schlager entfesseln in der Ironie den Geist einer in jeder Hinsicht turbulenten Epoche.
Stück
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Autor
Kubik, Kalle Information
Damen 3
Herren 6
Kategorie
Musiktheater
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