Der Schauspieler Gorbach befindet sich in der Garderobe, duscht sich und fragt den Garderobier Lüsch, wo seine Unterhose geblieben ist. Neben diesen und weiteren alltäglichen Vorkehrungen hinter der Bühne, spricht er beiläufig mit dem Garderobier über die Art und Weise wie sein Vater verstarb. Während ihrer Unterhaltung dringen Geräusche starken Hustens durch die Wand, die das Nervenkostüm des Schauspielers stark strapazieren. Gorbach beginnt zu wüten und schimpft auf den Statisten, der nebenan lautstark hustet.
Im Kontrast zur Normalität des Theateralltags beginnt etwas das vertraute Szenario auf irritierende Weise zu stören, ein verdrängtes Bewusstsein in Ansehung des Scheins der Theaterwelt. Von da an arbeitet das Stück gleichsam mit zwei verschiedenen Strängen und verknüpft diese zu einem surrealen und entfremdenden Ablauf von Bildern zusammen. Gorbach zeigt sich beispielsweise sowohl als Schauspieler, der den Mord bloß spielt, als auch als tatsächlicher Mörder. Im Falle des Tötens verschwimmt der Unterschied zwischen Schein und Realität in Anbetracht einer Kulturindustrie des „schönen Geistes“, welche das Reale des Sterbens und Tötens hinter den Meldungen von Politikern, Zeitschriften und anderen Meinungsmachern, erst recht verdeckt. In einer der Szenen beschwichtigt der Theaterdirektor den Schauspieler, der resignierend gesteht, er wolle nicht mehr „töten“, mit folgenden Worten:
„Gehen Sie heute auf die Bühne, Heinz. Machen Sie wie jeder anständige Mensch Ihre Arbeit. Das hält uns zusammen, festigt unseren Charakter. Mit der Bezahlung können Sie ihre Kinder ernähren.“
Das Brechtsche Moment der Entfremdung und der einhergehenden Gesellschaftskritik wird bei Josef Rieser vermittels einer erbarmungslos herben und direkten Art der Darstellung nochmals intensiviert. Rieser besitzt dabei seinen ganz eigenen Stil. Geschult an den großen kritischen Denkern und Dichtern und gediehen auf österreichischem Boden, verkünden Riesers Worte vermittels einer eigentümlichen und durchdringenden Kraft von einer unheilvollen Entwicklung der Verdrängung.
Am Ende des Stücks befinden sich Gorbach und sein ehemaliger Theaterdirektor im „Paradies“ und werden von einer philippinischen Krankenschwester bedient. Palmen, Strand und Frauen. Das von der kapitalistischen Wunschmaschine inszenierte Idealszenario also. Nachdem Gorbach seinen ehemaligen Arbeitgeber erdrosselt, schläft er mit der Bediensteten. Es folgt eine Explosion, wobei das Bühnenbild in sich zusammenfällt, jenseits der Trümmer zeigt sich ein wunderschöner Sonnenuntergang. |