Der Aufhelfer
Monolog

Ein Mann sitzt allein in einer U-Bahn Toilette, wo er allmählich beginnt, seine Geschichte zu enthüllen und von jener besonderen Gabe zu erzählen, durch die er sich einen Namen machte. Er war Aufhelfer in einem Dorf; d.h. er wurde gerufen, um Kühen, die durch die Anstrengungen der Geburt, sich nicht mehr erheben konnten, aufzuhelfen. - Durch seine Hände und seinen Flüsterton. - Er bewahrte sie vor der Tortur des Gabelstichs, die ein wütender Bauer sonst praktiziert hätte, um - vergebens - zu versuchen das Tier hochzubringen.

Der Aufhelfer, ein Sonderling, ausgestattet mit einer raren Fähigkeit, die ihm in der dörflichen  Gesellschaft zu einer angesehenen Stellung verhalf, verspürte so etwas wie Glück.  Aber nur solange er über diese Gabe verfügte. Ein misslungener Versuch, eine Kuh vor dem qualvollen Ende zu bewahren und er wurde auf der Stelle aus der bäuerlichen Gesellschaft ausgestoßen.

Nun allein und ohne Bleibe in der Großstadt herumirrend, redet er sich zwischen Pissoir und Waschbecken seinen Jammer von der Seele.

Seine Lebensgeschichte, von immenser Sprachgewalt, beutelt ihn hin und her zwischen seliger Erinnerung, die ihn zu wärmen und zu trösten scheint und alptraumhaften Schattenbildern, die ihn nicht mehr loslassen wollen.

Schattenbilder, die jeden Menschen quälen, wenn er ein besonderes Talent, das ihn über die anderen hebt, wieder verliert…

 

„Als „Festliegen“ wird ein Zustand bezeichnet, bei dem das Rind nicht in der Lage bzw. nicht willens ist, sich zu erheben. Es ist keine eigenständige Krankheit, sondern Symptom eines mit Störung des Stehvermögens verbundenen Grundleidens; ... [das] Festliegen [steht] v.a. im zeitlichen Zusammenhang mit dem Abkalben ...“

(Dirksen, Gründer, Stöber(Hsg.) „Innere Medizin und Chirurgie des Rindes“;)

 

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Stück
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Autor
Rieser, Josef Information
Herren 1
Dek. 1
Kategorie
Schauspiel
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